D-Premiere | 15.03.2000 |
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Zuschauer | 5,03 Mio. |
Marktanteil | 16,3 % |
Cast & Credits
Highlights & Lowlights
Wurstsemmelwertung
Eishockey ist ein harter Sport - für Pokorny, Jungstar seines Teams, endet ein grober Bodycheck sogar tödlich. Doch bald stellt sich heraus, dass es war kein Unfall war: In Pokornys Schulterschutz entdeckt Kommissar Brandtner eine winzige Hohlnadel, und Dr. Graf weist Rückstände von Insulin nach.
Der einzige, dem der Tod etwas nützte, ist der ehrgeizige Spieler Harald Seiz. Wie Vereinspräsident Johannes Altmann und Managerin Lisa Altmann berichten, sollte er demnächst in die amerikanische National Hockey League wechseln, doch knapp vor dem Ziel fing Pokorny ihn noch ab. Das Motiv scheint eindeutig - aber dann erfährt Kunz, dass die Putzfrau am Morgen versehentlich die Schutzpanzer von Pokorny und Seiz verwechselt hat. Sollte also in Wahrheit Seiz sterben?
Darsteller | Rolle |
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Gedeon Burkhard | Alexander Brandtner |
Rhett Butler | Kommissar Rex |
Heinz Weixelbraun | Christian Böck |
Martin Weinek | Fritz Kunz |
Gerhard Zemann | Dr. Leo Graf |
Johannes Terne | Johannes Altmann |
Birge Schade | Lisa Altmann |
Wolfram Berger | Georg Kartnig |
Marc Richter | Harald Seiz |
Robert Viktor Minich | Peter Klein |
Barbara Spitz | Putzfrau |
Drehbuch | Regie |
Bernhard Schärfl | Michi Riebl |
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Böck joggt mit Brandtner und Rex |
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Kunz, die Putzfrau und die Hanteln |
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Kommissar Brandtner pennt am Schreibtisch |
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Brandtner, Böck und die Sportwetten |
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Actrapid ist kein besonders schnell wirkendes Insulin – schlampig recherchiert |
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Leo pafft im Sektionsraum – völlig unprofessionell |
Hoppla, da wird Autor Schärfl ja wissenschaftlich – er versucht's zumindest... Nachdem ein paar Staffeln zuvor eine der Figuren ein Heilmittel für Krebs entwickelt hatte, wird heute das Opfer mit einem Schuss getötet, was eigentlich nicht weiter verwunderlich wäre, wenn es sich dabei nicht um einen Schuss Insulin handelte... und dann ausgerechnet Actrapid.
Das sagt Ihnen nichts? Kein Wunder, wenn Sie nicht mindestens Allgemeinmediziner sind. Dem Diabetologen dagegen wickeln sich die Zehennägel auf bei einem solchen Szenario, und einem einigermaßen geschulten Diabetiker ebenso. Und man fragt sich: Wird das Bundesinnenministerium demnächst von jedem insulinpflichtigen Diabetiker verlangen, einen Waffenschein für sein Injektionsgerät zu beantragen?
Also: Ganz so spontan, wie in dieser Folge dargestellt, wirkt Insulin nicht (schön wär's...), und jemand, dem man es verabreicht, kippt auch nicht einfach aus den Latschen und ist tot. Eine durch eine Überdosis Insulin verursachte Hypoglykämie (auch Unterzuckerung oder Insulinschock genannt) kommt eher allmählich, bis zum Existus dauert es eine Weile. Und dass es einen sofort nach Verabreichung der Dosis von den Kufen haut, ist auch nicht möglich. Bei dem Insulin, das hier verwendet wurde, dauert es wenigstens eine halbe Stunde, bis es zu wirken beginnt, denn obwohl der Name etwas anderes nahelegt, gehört Actrapid nicht zu den besonders schnell wirkenden Präparaten, sondern zu den einfachen Normalinsulinen. Es gibt auch schnelleren Stoff, die sogenannten Insulinanaloga, aber auch dabei ist der hier beschriebene Wirkungsverlauf nicht zu erzielen. Darüber hinaus kennt der Körper Abwehrmechanismen gegen eine Unterzuckerung: So produziert zum Beispiel die Leber Glucose, um gegenzusteuern und den Blutzucker zu normalisieren.
Was stimmt, ist die extrem kurze Halbwertszeit von Insulin, das vom Körper sehr rasch abgebaut wird und damit schon nach kurzer Zeit nicht mehr nachzuweisen ist – eigentlich die perfekte Mordwaffe. Umso dümmer ist es vom Mörder, dass er das Injektionswerkzeug nicht sofort verschwinden lässt. Nebenbei hätte ich gerne gewusst, wo Altmann das Insulin her hatte; das Zeugs ist immerhin verschreibungspflichtig.
Es stellt sich hier mal wieder die Frage, wie weit künstlerische Freiheit gehen kann, ohne dass das Ergebnis schlicht unglaubwürdig wird. Da die meisten Zuschauer den Fehler weder bemerkt noch durchschaut haben dürften, mag man dem Autor diese Nachlässigkeit verzeihen; der Vorwurf der fahrlässigen Verdummung bleibt dennoch bestehen.
Davon mal abgesehen, war Eiskalt eine recht spannende Folge mit vielen falschen Fährten. Schade, dass die Gastrollen nicht stärker herausgearbeitet wurden, besonders Vereinsmanagerin Lisa Altmann bleibt ziemlich blass. Die Stammcrew liefert eine gute, aber keine herausragende Performance ab.
Zwei von fünf Wurstsemmeln gibt es für Eiskalt, eine temporeiche und spannende Episode, deren Story leider auf einem dummen Fehler aufbaut.